openCost: Automatisierte, standardisierte Lieferung und offene Bereitstellung von Publikationskosten und Verlagsvereinbarungen
Ziel des Projekts openCost ist die Schaffung einer technischen Infrastruktur, mit der Publikationskosten über standardisierte Schnittstellen und Formate frei zugänglich abgerufen werden können. Dies soll Kostentransparenz auf institutioneller, nationaler und internationaler Ebene ermöglichen.
Erste Projektphase (2022 – 2025)
In der ersten Phase des Projekts wurde ein Metadatenschema erarbeitet, mit dem die Publikationskosten einer wissenschaftlichen Einrichtung in strukturierter Form erfasst und via OAI-PMH ausgetauscht werden können. Dazu zählen neben OA-Publikationsgebühren (APCs) auch Kosten aus Transformationsverträgen sowie bisher oft nicht berücksichtigte zusätzliche Kosten wie Colour und Page Charges oder Bearbeitungsgebühren. Via OAI-PMH können Service Provider (z. B. Aggregatoren und Forschungsfördernde) Publikationsausgaben direkt bei den Institutionen harvesten. Im Rahmen von openCost wurde dies beispielhaft anhand des an der UB Bielefeld angesiedelten Service OpenAPC realisiert.
Zudem wurde die Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) um Funktionen zur Anzeige von Informationen zum Publizieren erweitert. Mit den neuen Funktionen können erwartete Publikationskosten auf Zeitschriftenebene sowie Informationen zu deren Übernahme transparent dargestellt werden. Dies unterstützt Forschende bei der kostenbewussten Abwägung verschiedener Publikationsmöglichkeiten. Auch Bibliotheksmitarbeitende profitieren von der Erweiterung, da sie Informationen ihrer Einrichtung zur Kostenübernahme einfach bereitstellen und pflegen können. Die EZB kann damit als zentrale Informationsplattform für die Vermittlung von Open-Access-Informationen an Forschende verwendet werden.
Projektschwerpunkte der ersten Phase
➤ Entwicklung eines standardisierten Metadatenformats für die Erfassung und Übertragung von Publikationskostendaten
➤ Realisierung einer offenen Schnittstelle für das Harvesting und für das Abfragen dieser Daten
➤ Erweiterung der EZB um Informationen zu Open-Access-Publikationskosten
Zweite Projektphase (2025 – 2028)
Die kommende Phase von openCost wird die geschaffene technische Infrastruktur zum freien Austausch von Publikationskosten weiter ausbauen. Hierzu wird das bestehende openCost-Austauschformat um zusätzliche Publikationstypen (z. B. Bücher, Konferenzschriften) sowie neue Kostenarten, etwa aus dem Bereich Diamond Open Access, erweitert. Ein openCost-Validator wird die automatische Prüfung der lokalen openCost-Implementation durch kostenführende Systeme ermöglichen und so die Nachnutzung erleichtern.
Ein zentraler Fokus liegt zudem auf der Entwicklung eines generischen openCost-Internformats, das als Blueprint für proprietäre Implementationen dienen kann. Es wird Institutionen dabei unterstützen, ein umfängliches lokales Kostenmonitoring aufzubauen, wie es zur Etablierung eines Informationsbudgets notwendig ist.
Dritter Schwerpunkt ist die Erweiterung der EZB um eine allgemeine Vertragsregistry, welche ESAC ergänzt. Diese Registry ermöglicht es, zusätzlich Modelle wie Mitgliedschaften oder Diamond Open Access transparent an einer Stelle abzubilden. Die Entwicklung eines Dashboards, das aggregierte Daten aus verschiedenen Quellen (z. B. OpenAPC, OpenAlex, DOAJ) integriert, ermöglicht darüber hinaus eine Auswertung zu Open-Access-Geschäftsmodellen und -Verträgen.
Durch diese Entwicklungen trägt openCost dazu bei, Kostentransparenz auf (inter-)nationaler Ebene weiter zu verbessern. Die Standardisierung und verbesserte Integration von Publikationskostendaten werden wissenschaftliche Einrichtungen dabei unterstützen, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen und ihre Open-Access-Strategien effizient zu steuern.
Projektschwerpunkte der zweiten Phase
➤ Entwicklung eines openCost-Internformats zur Unterstützung wissenschaftlicher Einrichtungen bei der Implementierung von Informationsbudgets
➤ Fortschreibung des openCost-Austauschformats für weitere Publikationstypen und Kostenarten. Entwicklung eines openCost-Validators und Erweiterung der Schnittstellen des OLAP-Servers zur Unterstützung von Datenauswertungen in externen Systemen (z. B. EZB, OAM)
➤ Erweiterung der EZB um Registry-Funktion für Transformationsverträge und Mitgliedschaften sowie um Dashboard-Funktion