OpenCost: Automatisierte, standardisierte Lieferung und offene Bereitstellung von Publikationskosten und Verlagsvereinbarungen

Ziel des Projekts openCost ist die Schaffung einer technischen Infrastruktur, mit der Publikationskosten über standardisierte Schnittstellen und Formate frei zugänglich abgerufen werden können. Dadurch soll eine Kostentransparenz auf institutioneller, nationaler und internationaler Ebene ermöglicht werden.

Zunächst wird dafür ein Metadatenschema erarbeitet, mit dem alle Publikationskosten einer wissenschaftlichen Einrichtung in strukturierter Form erfasst, abgefragt und abgebildet werden können. Dazu zählen neben OA-Publikationsgebühren (APCs) auch Kosten aus Transformationsverträgen, Mitgliedschaften etc.

Zum automatischen Austausch schlägt openCost die etablierte OAI-PMH-Schnittstelle vor. Als erste Anwendungen soll dies exemplarisch auf den Publikationsservern der Universitäten Bielefeld und Regensburg sowie den Partnerinstitutionen von JOIN² geschehen. Via OAI-PMH können Service Provider (z. B. Aggregatoren und Forschungsfördernde) direkt bei den Institutionen deren Publikationsausgaben harvesten. Im Rahmen von OpenCost wird dies beispielhaft anhand des an der UB Bielefeld angesiedelten Service OpenAPC realisiert werden.

Ein weiterer Projektschwerpunkt ist die Erweiterung der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) um spezielle Funktionen zur Anzeige von Publikationskosten. Dazu wird eine Schnittstelle zwischen OpenAPC und der EZB realisiert. Zudem wird in der EZB die Möglichkeit geschaffen, dass Einrichtungen Informationen zur Übernahme von Publikationskosten für bestimmte Zeitschriften sowie institutionsspezifische Vereinbarungen wie Mitgliedschaften eintragen können. Diese Informationen sollen in der EZB einrichtungsspezifisch bei den einzelnen Zeitschriften angezeigt und nachnutzbar angeboten werden. Die EZB kann damit als zentrale Informationsplattform für die Vermittlung dieser Open-Access-Informationen an die Forschenden verwendet werden.

Projektschwerpunkte openCost:

  • Erarbeitung eines standardisierten Metadatenschema für die Erfassung und Übertragung der Daten zu den Kosten für Publikationen
  • Implementierung einer offenen Schnittstelle für das Harvesting und das Abfragen dieser Daten
  • Erweiterung der EZB um spezielle Funktionen zur Verwaltung und zur Anzeige von Informationen zu Open-Access-Publikationskosten bzw. zur Übernahme von Publikationskosten

Projektbeteiligte:

Logo Universitätsbibliothek Regensburg

UB Regensburg

Die Universitätsbibliothek Regensburg betreibt seit 1997 die von ihr aufgebaute und laufend weiterentwickelte Elektronische Zeitschriftenbibliothek. An der EZB sind annähernd alle wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland beteiligt, auch in Österreich und der Schweiz ist sie gut vertreten.

Im Oktober 2018 hat die UB Regensburg erfolgreich ein DFG-Projekt zum Aufbau von Open-Access-Diensten für die Elektronische Zeitschriftenbibliothek abgeschlossen.

Logo Universitätsbibliothek Bielefeld

UB Bielefeld

Die Universitätsbibliothek Bielefeld betreibt seit 2014 die OpenAPC-Infrastruktur. Derzeit tragen über 260 wissenschaftliche Einrichtungen und Forschungsförderer mit regelmäßigen Datenlieferungen bei.

Logo openAPC

OpenAPC weist derzeit Kosten in Höhe von über 207 Millionen Euro für mehr als 104.000 Open-Access-Zeitschriftenartikel nach und stellt damit die größte Sammlung von Kostendaten zu OA-Zeitschriftenartikeln dar.

Logo Deutsches Elektronen-Synchrotron

Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY

Im Jahr 2010 begann die Bibliothek des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY mit dem Aufbau einer gemeinsamen Repositorienlösung. Hieraus entstand mit weiteren Partnern das JOIN²-Konsortium mit derzeit neun Partnerinstitutionen.

Logo JOIN2

DESY selbst betreibt mit ‚PUBDB‘ eine JOIN²-Instanz zum Nachweis eigener Publikationen als Open Access Repository sowie als Bibliothekssystem.

Team:

Foto des Projektteams openCost, das auf den Stufen einer Treppe steht
Projektteam openCost (v.r.n.l.): Julia Bartlewski, Dirk Pieper, Gernot Deinzer, Colin Sippl, Christoph Broschinski, Alexander Wagner, Bianca Schweighofer

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer 457354095